Tessin

Parco San Grato

Parco San Grato
Carona / TI

Themenparcours und malerische Ausblicke

Unterhalb des Monte San Salvatore, aber oberhalb des pittoresken Dorfes Carona (ein Aussenquartier von Lugano) liegt der Bergsattel San Grato. Von hier aus bieten sich malerische Ausblicke auf den Luganersee, hinüber zum Monte Brè und zur Monte-Generoso-Kette. Und der Park ist wie selbstverständlich und ohne klare Abgrenzung in diese natürliche Umgebung eingebettet.

 

Charakter

Im Frühling fluten die üppigen Farbspiele der blühenden Rhododendren und Azaleen die Hanglage. Die ältesten Rhododendren sind zum Teil vier Meter hoch. Zwischen die blühenden Stauden wurden unterschiedliche Nadelgehölze gesetzt, wodurch die Flächen aufgelockert und als harmonisches Ensemble wirken. Rund dreissig verschiedene Arten von Nadelgehölzen sind hier zu finden, unter anderem Kegel-Zypressen, die japanische Sicheltanne und Himalaja-Zedern. Häufig stösst man auf Infotafeln zum Park, und an mehreren Orten auf Metallskulpturen oder andere Kunstobjekte. 

Im Zentrum der Anlage befindet sich ein Restaurant. Hier beginnen auch verschiedene thematische Parcours, die dazu einladen, den Park unter diversen Aspekten zu entdecken: der Panorama-Weg, der Botanik-Weg und der Relax-Weg. Hinzu kommen ein Märchen-Weg, der Kindern auf spielerische Weise die Bedeutung der Azalee aufzeigt sowie ein Sinnen-Weg, der sensorische und emotionale Kontakte mit der Natur vermitteln will. Schliesslich verbindet ein Kunst-Weg die zahlreichen zeitgenössischen Kunstwerke, die im Park aufgestellt sind. Im unteren Teil des Parks wächst zudem ein wohl proportioniertes Labyrinth, das man vermutlich erst nach einem Rundgang beim Abstieg wahrnimmt. Ein näherer Augenschein ist lohnend.

Entstehung

Ursprünglich stand auf dem heutigen Parkgelände ein Buchenwald, der zur Gemeinde Carona gehörte. 1943 erwarb Martin Winterhalter, Direktor der Reissverschlussfabrik in Mendrisio, das Gelände. Er lies grossflächig roden und ein Landgut mit Chalet, Pferdestall und Kapelle bauen. San Grato wurde sein Zweitwohnsitz, an dem er seiner Leidenschaft für den Pferdesport nachging. Winterhalter war ein erfolgreicher Unternehmer, der durch seine Erfindung zum Reissverschlusspionier wurde und ein gewaltiges Vermögen anhäufte. Allerdings nahm er ein trauriges Ende: kinderlos und entmündigt in einer psychiatrischen Klinik.

1957 wurde der ganze Komplex von Luigi Giussani, Gründer der Stahlwerke Monteforno, erworben. Er liess den Pferdestall in ein Restaurant mit Wohnungen und das ganze Anwesen in einen Park umwandeln. Mit Unterstützung eines Botanikers begann er das riesige Grundstück mit Azaleen und Rhododendren zu bepflanzen, die er teilweise aus entfernten Teilen der Welt importierte.

 

Giussani war bestrebt, den Park der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Geschickt und planmässig baute er die Anlage zu einem landschaftsarchitektonischen Gesamtkunstwerk aus, in dem Natur und Kultur auf gelungene Weise miteinander verwoben wurden. Darüber hinaus lies er am Fuss von San Grato ein öffentliches Schwimmbad samt Olympiabecken bauen. Nach Giussanis Tod im Jahr 1983 ging der Besitz an die Bank UBS über und wurde von dieser 1997 dem Verkehrsverein Lugano Turismo geschenkt.

Übrigens ist das Anwesen nach dem heiligen Grato benannt, der vor Blitz und Hagel schützen soll. Mittlerweile hat sich San Grato zu einem beliebten Naherholungsgebiet der Luganer Bevölkerung entwickelt. Der Park ist nämlich ideal für einen Tagesausflug geeignet. Und für Pflanzenfreunde ist er, besonders im April und Mai, eine wahre Fundgrube. Doch auch der botanische Laie kommt in Punkto Erholung und Anregung auf seine Kosten, denn mühelos lässt sich hier beim Schlendern auf all den Wegen die Zeit vergessen.

Adresse

6914 Carona / TI, Via San Grato
Frei zugänglich. Eintritt frei