Mittelland

Rosengarten Bern

Rosengarten Bern
Bern/ BE

Berns elegantester Balkon

Bern hat nicht nur den Bärengraben, sondern auch einen eleganten Rosengarten. Ein ehemaliger Friedhof, der zum feinen Balkon hoch über der Stadt wurde. Von dort hat man eine grandiose Aussicht auf die von der Aare umflossene Altstadt, auf den Berner Hausberg Gurten, die Kuppen des Bundeshauses, die Alpen und den Jura. Und die Dächer der Altstadt wirken von hier wie verschachteltes Mittelalter. Ein Ort, der sich zum Promenieren und Leute treffen eignet. Charmant auch das kleine Häuschen, welches als Bibliothek fungiert und mit schattigen Leseecken aufwartet. Dass es auch eine Gotthelf-Büste und die Bronzestatue einer sinnenden Frau gibt, rundet das anmutige Ambiente ab.

 

Aber natürlich ist der Park auch botanisch interessant, bietet er doch über 220 Rosensorten, 200 Iris und 28 verschiedene Rhododendren sowie einen Seerosenteich. Die Anlage lässt sich in vier Bereiche einteilen, die von einem Wegkreuz und Lindenalleen markiert werden. In einem der Viertel befindet sich eben jener rechteckige Seerosenteich mit Springbrunnen und zwei Skulpturen. Gegenüber liegt das namengebende Kernstück des Parks: ein rechteckig angelegter Platz mit langen Rosenbeeten und einer Pergola.

Promenieren

Die beiden anderen Viertel sind weniger formell gestaltet und wurden mit Baumgruppen, Rasen und weiteren Rosen bestückt sowie einem integrierten Lesegarten. Hier trifft man sich spontan oder nach Verabredungen, hier lernt man fürs Examen, oder studiert einfach die vorübergehenden Leute, deren Sprachen und Gesten. Hier lässt sich gut und kurzweilig ein halber Tag verbringen. Und es scheint fraglich, ob die Leute sich hier wirklich für die vielen Rosensorten interessieren, oder ob diese, in Verbindung mit der aussergewöhnlichen Lage, nur den Rahmen abgeben, um in mussevoller Art das social life unterschiedlichster Menschen zu erleben. Zudem ist der Rosengarten ein perfekter Hotspot für schöne Erinnerungsfotos.

 

Nicht immer war hier Park. Von 1765 bis 1877 diente dieses erhöhte Plateau als Friedhof für die sogenannte untere Stadt. 1913 hatte sich dann der Frauenverein dafür stark gemacht, diesen ehemaligen Friedhof zum Park umzugestalten. Daraufhin wurde das Gelände tatsächlich in eine öffentliche Parkanlage transformiert. Ab 1917 werden hier Rosen gezüchtet und seit 1918 besteht die Teichanlage mit den beiden Monumentalgruppen „Europa“ und „Neptun“ von Karl Hänny.

1956 wurde der Park sanft umgestaltet. Dabei fand auch die 1937 von Arnold Huggler geschaffene Büste von Jeremias Gotthelf ihren Platz: direkt vor dem Pavillon mit der Mundartbücherei. 1997 konnte die Kreuzallee angelegt und mit zwölf neuen Krim-Linden bepflanzt werden. Und so erfreut sich der Park bei den Einheimischen wie bei den Gästen grosser Beliebtheit.

Adresse

3006 Bern/ BE, Laubeggstrasse 1
Frei zugänglich. Eintritt frei