Genferseeregion

Mon Repos

Parc de Mon Repos
Lausanne/ VD

Fundgrube anmutiger Motive

Wo Mon Repos (mein Ruheplatz) draufsteht, muss auch Mon Repos drin sein. In Lausanne wird dieser Anspruch weithin erfüllt. Der Park ist ein Ort der Ruhe und Erholung, der sich für den anregenden Spaziergang bestens eignet. Als Quartierpark bietet er zudem ein Café und willkommene Spielflächen für Kinder.

Obwohl das Schweizerische Bundesgericht mittendrin steht und eine Strasse den Park in zwei Teile schneidet, hat Mon Repos viel von seiner aussergewöhnlichen Erlebniswelt bewahrt. Er ist eine Fundgrube für hübsche Motive, Wege, Ecken und Plätze geblieben und hat einige bemerkenswerte Bäume aufzuweisen, darunter einen Riesenmammutbaum und eine farnblättrige Buche. Zu entdecken gibt es auch einige teilweise pittoreske Dinge wie den neogotischen Turm, einen Wasserfall, einen neoklassizistischen Tempel sowie eine Orangerie, ein Rondell und Volieren. Und doch lässt sich von einem harmonischen Gesamtformat sprechen.

Die Domäne von Mon Repos wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts von Abraham Secrétan gegründet und war damals von Rebbergen umgeben. 1756 erwarb Philippe de Gentils das Landgut und liess einen symmetrischen Park anlegen, von dem bis heute die Kastanienallee und der Pavillon (heute Café) erhalten sind. Das in der Parkmitte erbaute Landhaus wurde häufig von Voltaire besucht, der hier auch mehrere Theaterstücke zur Aufführung brachte.

Charakter

Seinen heutigen Charakter erhielt der Park im 19. Jahrhundert. Von 1812 bis 1832 gestaltete Vincent Perdonnet Park und Villa nach einem Gesamtplan des französischen Architekten Louis Damesme. Es entstand ein romantischer Spaziergarten im neugotischen Stil, in dem eben jene Volieren, der künstliche Turm, die Orangerie und anderes installiert wurden. Unter der künstlichen Ruine, die auf einem nachgebildeten Felsen steht, ergiesst sich ein Wasserfall, hinter dem sich wiederum eine Höhle befindet. Bei der Ausgrabung dieser Unterführung wurde in der Molasse ein fossiles Palmblatt gefunden. Der Block befindet sich heute im Kantonsmuseum für Geologie.

Seit 1910 ist der Park im Besitz der Stadt und öffentlich zugänglich. Der Bau des Bundesgerichts (1925-27) und einer Strasse teilten den Park zwar in zwei Teile, die Substanz der Anlage blieb aber weitgehend erhalten. In der im Empirestil umgebauten Villa befand sich – zur Erinnerung an den Baron de Coubertin – lange das Olympische Museum sowie das Internationale Olympische Komitee.

Mit der Erweiterung des Bundesgerichts 1995-99 wurde ein Parkpflegekonzept erarbeitet und dementsprechend eine Restaurierung der Anlage ins Werk gesetzt. Insgesamt zeigt der Park mit seiner Naturgestaltung, den inszenierten Bildern und seinen verspielten Elementen etwas von der Landschaftsgartenidee des 19. Jahrhunderts.

Adresse

1005 Lausanne/ VD, Avenue de Mon Repos
Frei zugänglich; Eintritt frei