Zentralschweiz

Meggenhorn

Meggenhorn
Meggen/ LU

Pittoresker Landsitz zwischen Hortensien

Diese herausragende Lage am Vierwaldstättersee ist wie geschaffen für ein Schloss mit Park, auch wenn es nur ein kleines Ensemble wurde. Schon das herrschaftliche Tor zum Anwesen lässt Schönes vermuten. Zunächst hat man jedoch noch durch ein kleines Wäldchen und Wiesen zu laufen, bis sich Schloss, Park und See präsentieren. Die Lage ist grandios und ein Mehr an herkömmlichem Postkartenmotiv geht nicht: Schneebedeckte Alpen, sattgrüne Matten, zu Füssen der See, gleich nebenan ein Rebberg und eben dieses kleine Schloss im neogotischen Stil. Ob man diesen Stil nun mag oder nicht – hier scheint er recht am Platz zu sein. Und wenn man zur richtigen Zeit kommt, wird das Ganze von einer Überfülle blühender Hortensien gerahmt.

 

Die Anlage

Der Park bietet sowohl Motive des französischen Gartens, welche mit dem Schloss korrespondieren, als auch Elemente des englischen Parks. Unmittelbar beim Schloss befindet sich eine Kapelle und ein barockes Gartenparterre mit Rasen, Schnittblumen und kunstvoll geschnittenen Buchshecken. Bemerkenswert ist der in Form eines Kleeblatts gesetzte Buchs mit dem kastenförmigen Schnitt und den aufgesetzten Buchskugeln. 

Dahinter folgt auf leicht terrassierten Flächen ein Bereich im englischen Stil, der sich in einem fliessenden Übergang mit der natürlichen Umgebung von Rebberg, Wiesen, Wald und Weiden vermischt. Durch ein Boskett aus Eiben und anderen Nadelgehölzen kann man auf eine leichte Anhöhe steigen. Auf einem Rundweg gelangt man an den Aussichtspunkt über dem Schloss mit der Christusstatue von Josef Vetter. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt Luzern, den Vierwaldstättersee mit Stanserhorn und Pilatus sowie die Rigi.

Beachtung verdient auch der das Anwesen umfassende Rebberg von rund 100 Aren, der in dieser Form erst 1980 angelegt und mit der Sorte Rieslung x Sylvaner bepflanzt wurde. Hinzu kommt eine bedeutende Hortensiensammlung, die jedes Jahr Besucher von weither anzieht. Die gesamte Anlage präsentiert sich heute als eine pittoreske Landschaft ,en miniature‘ mit lauschigen Spazierwegen und attraktiven Ausblicken sowie einem Bistro in der ehemaligen Orangerie.

Erweiterter Junkersitz

Initiant war der Grossindustrielle Edouard Hofer, der hier 1868-70 den ehemaligen Junkersitz nach dem Muster der Loire-Schlösser umbauen liess. Die grossen Bäume, Büsche und das rankende Efeu sollten den romantischen Eindruck verstärken. Als später Gräfin Marie Amélie Heine das Anwesen erworben hatte, liess sie 1888 die neugotische Kapelle neben dem Schloss bauen und die Gartenanlage erweitern. Das Parterre mit den beiden Eckpavillons neben dem Gebäude sollte mit dem streng geformten Barockgarten das ganze Ensemble komplettieren. Gräfin Heine hatte zudem die Christusstatue des Bildhauers Josef Vetter aufstellen lassen – als Dank für Heilung von schwerer Krankheit.

Seit 1920 gehören die Hortensien zum Schloss. Der Zürcher Textilunternehmer Jakob Heinrich Frey holte sie als neuer Besitzer aufs Meggenhorn. 1975 verkaufte Familie Frey das Schloss an die Gemeinde. Seit 2012 hat die Stiftung ProSpecieRara hier die grösste Hortensiensammlung der Schweiz untergebracht. Damit sollen die rund 40 Sorten aus Schweizer Züchtung vor dem endgültigen Verschwinden bewahrt werden. Zur Blütezeit erfreuen sie die Besucher und bilden rund um das Schloss einen sehenswert opulenten Rahmen.

Adresse

6045 Meggen/ LU, bei Meggenhornstrasse 19
Frei zugänglich. Eintritt frei.